Börnchen feierlich eingeweiht

Am 1. Juli 2017 haben wir das Börnchen feierlich eingeweiht.

Festliche Rede von Uwe Riedel:

Wir haben was zu feiern heute. Ein alter Schatz ist auferstanden, weil Geist und Fleiß zusammen fanden. Nur unsre ehrenwerten Alten haben Wissen uns erhalten, wie einst vor fünfzig Jahren stand das Börnchen hier am Wegesrand.

Sein Wasser tränkte Mench und Tier. Ja, ihr steht richtig hier! Viele Jahre vor der Wende fand’s Börnchen leider schon sein Ende. Fast fiel es in Vergessenheit, doch heute ist es nun soweit. In neuer Form am altem Ort plätschert unser Börnchen fort. Es bleibt mir nur noch Dank zu sagen allen, die was beigetragen. Rudi malte es auf’s Blatt, die Hlega es bestätigt hat, Lothar und Grete waren dabei, dem Gunter war’s nicht einerlei, Eberhard hat’s angestiftet und Fred hat’s letztlich errichtet. Olympic rückt mit dem Bagger an, der Uwe schloss die Pumpe an. Weil nun das Börnchen wieder steht geht unser Dank an Ulrike und Fred.

 

Das BÖRNCHEN die Geschichte

An dieser Stelle befand sich vor der Asphaltierung der Pfortengasse das Heckenbörnchen. Born ist eine alte Bezeichnung für einen Brunnen. Das Börnchen war eine mit Sandstein eingefasste Stelle, an der das von Norden vom Bienstädter Berg kommende Oberflächen- und Schichtenwasser zu Tage trat. Zwei Stufen führten hinab bis zum Wasser. Obwohl nicht sehr ergiebig, hat das Börnchen im letzten Jahrhundert stets Wasser geführt. Der Abfluss verlief in einem nach Osten führenden Graben entlang der Pfortengasse. Dieser vereinigte sich mit einem zweiten Graben, der am Hintertor von Nord nach Süd verlief und in den Pfarrteich mündete. Der Pfarrteich wurde leider um 1969 zugeschüttet. Der verbliebene Wasserlauf, der durch den Pfarrgarten nach Süden führt, bildet heute zusammen mit dem Wasser aus dem Graben der Molschleber Straße den Ursprung des Weißbaches.
Heute findet sich hier neben der Stelle des Börnchens noch ein alter Brunnen, der 8 Meter tief ist, gut 6 Meter Wasser führt und mit 3 Metern Durchmesser eine beachtliche Größe hat. Dieser Brunnen versorgte über Rohrleitungen mit natürlichem Gefälle bis etwa 1980 die südlich von hier liegenden Gehöfte. Es ist zu vermuten, dass das Börnchen älter als der Brunnen war. Mit dem Bau der Wohnsiedlung nördlich der Pfortengasse in den 1990er Jahren wurden die wasserführenden Bodenschichten verändert, so dass inzwischen das meiste Wasser kanalisiert ist und nicht wie früher an der Oberfläche abfließt.

Text: Heimatverein Bienstädt,         Zeichnung: Rudolf Herz, Bienstädt. Diese Tafel wurde im Jahre 2015 gestiftet von Familie Bönisch aus  Bienstädt.